Aufruf zur Kundgebung und Solidaritätsaktion: Zusammenstehen gegen Antisemitismus!

Heute möchte ich Sie auf eine Veranstaltung hinweisen, die Sie keinen Cent kostet; Sie jedoch mit Ihrer Teilnahme ein wichtiges Zeichen für unsere Gesellschaft setzen können.

 

Die Häufung antisemitischer Übergriffe in den vergangenen Wochen entsetzt und erschüttert mich zutiefst. Sie ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Klimas, in dem sich menschenfeindliche Einstellungen immer öfter in Form menschenverachtender Parolen und Taten entladen.

 

Es ist unerträglich, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder bzw. immer noch in Angst vor Beschimpfungen und Beleidigungen, vor Ausgrenzung oder gar vor gewalttätigen Übergriffen leben müssen.

 

Daher habe ich mich entschieden, als Gästeführer in der Stadt und Referent an der KZ-Gedenkstätte Dachau, mich dem Aufruf "Zusammenstehen gegen Antisemitismus" des Münchner Oberbürgermeisters sowie zahlreicher Organisationen & Vereine* anzuschließen, und Sie aufzurufen am Freitag, 8. Juni 2018 ab 14:30 Uhr auf dem St.-Jakobs-Platz in München ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität mit den Münchner Jüdinnen und Juden zu setzen – mit oder ohne Kippa.

 

Am 8. Juni erinnern wir zugleich an die Zerstörung der ehemaligen Münchner Hauptsynagoge vor 80 Jahren, die auf persönlichen Befehl Adolf Hitlers von der nationalsozialistischen Münchner Stadtverwaltung mit großem Eifer betrieben wurde.

 

Antisemitismus hatte schon immer viele Gesichter. Und auch aktuell erlebe ich, wie aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, politischen Richtungen und Bevölkerungsgruppen antisemitische Ressentiments bedient und geschürt werden. Neben den klassischen Formen des Antisemitismus beobachte ich verstärkt antisemitische Ausdrucksformen, die sich gegen die Erinnerung an die Shoah wenden oder sich im Hass auf Israel ausdrücken. Wer einzelne Formen des Antisemitismus einfach ausblendet oder gar bewusst relativiert, macht sich im Einsatz gegen Antisemitismus unglaubwürdig.

 

Antisemitismus ist immer auch ein Angriff auf unsere liberale Gesellschaft, unsere Demokratie und die Grundwerte unseres Zusammenlebens. Wir alle sind deshalb dazu aufgefordert, Antisemitismus in jeder Form und in allen gesellschaftlichen Bereichen – besonders auch in unserem direkten Umfeld – entschieden entgegenzutreten. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie sich diesem Aufruf am morgigen Nachmittag anschließen würden.

 

Herzlichen Dank vorab für Ihre Unterstützung!

 

Ihr persönlicher Gästeführer

Matthias Schüßler

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Aufruf zur Kundgebung und Solidaritätsaktion: Zusammenstehen gegen Antisemitismus!
* Aufruf des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter, unterzeichnet von: AWO München-Stadt, Bayerischer Flüchtlingsrat, Bellevue di Monaco, DGB Region München, Erzbischöfliches Ordinariat München, Evangelisch-Lutherisches Dekanat München, Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Griechisch-orthodoxe Metropolie in München und Deutschland, Institut für Zeitgeschichte, Jüdisches Museum München, Kreisjugendring München-Stadt, KZ-Gedenkstätte Dachau, Lichterkette e.V., Ludwig-Maximilians-Universität München, München ist bunt! e.V., Münchner Forum für Islam e.V., Münchner Stadtmuseum, NS-Dokumentationszentrum München, Weiße Rose Stiftung e.V.
Aufruf zur Kundgebung und Solidaritätsak
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